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Literatur & Ritual
Beiträge zum Studierendenkongress Komparatistik 2017

Pavlos Dimitriadis, Serafin Dinges, Jonathan Frisch, Agatha Frischmuth, Chanah Kempin, Julian Maresch, Jonas Skell und Paul Wolff (Hg.)
 
 
 
 
Literatur- und
Kulturwissenschaft
 
Broschur, 198 Seiten
ISBN 978-3-96234-015-5
 
€ 25,00
zzgl. Versandkosten
 
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Als soziale, religiöse und semantische Handlungen sind Rituale über die Kulturgrenzen hinweg omnipräsent. Dabei eignet dem Ritual konzeptuell ein eigentümliches Oszillieren zwischen Regelhaftigkeit und Überschreitung, zwischen Askese und Ekstase sowie zwischen Lust und Unlust.
Als solches nimmt dieser Band die Praktik des Rituals aus unterschiedlichen komparatistischen Perspektiven in den Blick: In die Literatur gehen Rituale als Motiv ein, wie etwa in ethnografisch inspirierten Reisebeschreibungen. Literatur lässt sich aber auch als Ritual beschreiben. So kann die Literaturproduktion selbst als ritualisierte Arbeitsweise verstanden werden, die bestimmten, meist von einzelnen Autorinnen und Autoren festgelegten Bedingungen und Regeln unterworfen ist. Das Schreibritual hat somit auf eine reglementierende und regulierende Weise Teil an der performativen Hervorbringung und Modellierung des Textes, schreibt sich in diesen ein und wird zum Gegenstand literaturwissenschaftlicher Forschung. Ritualisierte Handlungen bestimmen schließlich auch die Rezeption von Literatur, indem sie den Alltag von Lesenden, ebenso wie die Lesungen und Preisvergaben des Literaturbetriebs sowie nicht zuletzt die Diskussionen und Kongresse der akademischen Öffentlichkeit strukturieren. Das Ritual ist mithin keineswegs ein antiquiertes, antimodernes oder gar ›primitives‹ Prinzip, sondern auch in modernen Gesellschaften und Literaturen höchst aktuell. Diesen Befund verdeutlichen nicht zuletzt die vorliegenden Beiträge, welche sich zu großen Teilen neuerer und zeitgenössischer Literatur aus dem 20. und 21. Jahrhundert zuwenden.

 
 
 

Inhaltsverzeichnis


 
 

Peter KLINGEL
»Es muoss halt sein ghofieret, Gestochen und gturnieret!«
Rituale, Sinnverlust und Apokalypse in
Heinrich Wittenwilers Der Ring


Felix LINDNER
Biopolitik mit anderen Mitteln
Nietzsches Ritual-Körper


Quintus IMMISCH
Krisis und Kinesis
Ritual und bewegtes Leben in Kafkas Bau


Alisa RETHY
›Schwellenerfahrungen‹
The Threshold and Anti-Heroic
Subjectivity in the Passagen-Werk


Manuel LINDEMANN und Niklas GERBER
»Das Brummen des Seins«
Poetische Rituale und ihre Funktion im
Gemeinschaftsleben nenzischer
schamanischer Gesellschaften


Isabell OBERLE
Ritual, Macht und Differenz
Jean Genets Les Nègres

Felix HASEBRINK
De Zéro | Towards Zero
Ritualisierungen des Schreibens und der Fotografie
bei Paul Auster und Patrick Modiano


Paul WOLFF
Litanei und »tägliches Textgebet« im Internet
Zum Schriftritual in Rainald Goetz’ Abfall für alle


Jonas SKELL
Der Tod in Rom
Prekäre Liminalität in Josef
Winklers Novelle Natura Morta


Sebastian BERLICH
»Sharia Law In The U.S.A.«
Subkulturelle und religiöse Rituale in Michael
Muhammad Knights The Taqwacores


Esra CANPALAT
Orange-Peels
Foodways und Transkulturalität in
Mario Levis stanbul Bir Masald und
Elif afaks The Bastard of Istanbul


Laura McALEESE
Serious Fun!
Contemporary Literary Festivals as
Sites of Cultural Pilgrimage

 

 

 
 
 



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