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Literatur
& Ritual |
Pavlos
Dimitriadis, Serafin Dinges, Jonathan Frisch, Agatha Frischmuth, Chanah
Kempin, Julian Maresch, Jonas Skell und Paul Wolff (Hg.)
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Als
soziale, religiöse und semantische Handlungen sind Rituale über
die Kulturgrenzen hinweg omnipräsent. Dabei eignet dem Ritual konzeptuell
ein eigentümliches Oszillieren zwischen Regelhaftigkeit und Überschreitung,
zwischen Askese und Ekstase sowie zwischen Lust und Unlust.
Als solches nimmt dieser Band die Praktik des Rituals aus unterschiedlichen komparatistischen Perspektiven in den Blick: In die Literatur gehen Rituale als Motiv ein, wie etwa in ethnografisch inspirierten Reisebeschreibungen. Literatur lässt sich aber auch als Ritual beschreiben. So kann die Literaturproduktion selbst als ritualisierte Arbeitsweise verstanden werden, die bestimmten, meist von einzelnen Autorinnen und Autoren festgelegten Bedingungen und Regeln unterworfen ist. Das Schreibritual hat somit auf eine reglementierende und regulierende Weise Teil an der performativen Hervorbringung und Modellierung des Textes, schreibt sich in diesen ein und wird zum Gegenstand literaturwissenschaftlicher Forschung. Ritualisierte Handlungen bestimmen schließlich auch die Rezeption von Literatur, indem sie den Alltag von Lesenden, ebenso wie die Lesungen und Preisvergaben des Literaturbetriebs sowie nicht zuletzt die Diskussionen und Kongresse der akademischen Öffentlichkeit strukturieren. Das Ritual ist mithin keineswegs ein antiquiertes, antimodernes oder gar primitives Prinzip, sondern auch in modernen Gesellschaften und Literaturen höchst aktuell. Diesen Befund verdeutlichen nicht zuletzt die vorliegenden Beiträge, welche sich zu großen Teilen neuerer und zeitgenössischer Literatur aus dem 20. und 21. Jahrhundert zuwenden. |
Inhaltsverzeichnis |
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Felix
HASEBRINK Paul WOLFF Jonas SKELL Sebastian
BERLICH Esra CANPALAT Laura McALEESE
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