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Karl Maurer
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Karl Maurer, emeritierter Professor für Romanische Philologie und
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität
Bochum, Begründer und langjähriger Herausgeber der Zeitschrift
Poetica, legt hier eine letzte Studie zu einem seiner hauptsächlichen
Arbeitsgebiete, der Textologie, vor. Sie beschäftigt sich mit einer
Reihe sekundärer, ihrerseits unmittelbar von anderen Texten abhängiger
Sparten der Literatur, die noch nicht als solche Eingang in den vorgegebenen
Kanon gefunden haben, obwohl sie ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten
besitzen, der Übersetzung, dem Plagiat, der Konjektur und der Rekonstruktion
der Textgeschichte. Sie alle harren einer Neubewertung ihrer literarischen
Funktion. Das schöpferische Potential und die jeweiligen zeitgenössischen
Bedingtheiten der literarischen Übersetzung sind immer wieder übersehen
worden von einer Kritik, die ausschließlich die Genauigkeit der
Wiedergabe des Originals im Auge hat. Das Plagiat ist bisher nur als
Regelverstoß, nicht aber in seinen Mechanismen wahrgenommen worden.
Die Ergänzungen und Besserungen, die ungezählte Generationen
von Philologen seit der Renaissance den großen Texten der Vergangenheit
angedeihen ließen, werden heute eher belächelt, ungeachtet
der Bereicherung, die sie nachträglich dem Text beifügen,
darin der fortgesetzten Arbeit des Autors am Text, der Autorvariante,
vergleichbar. Eine weitere Sparte, das Falsifikat, ist durch Textproben
aus eigener Produktion vertreten.
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Autor
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Karl MAURER ist emeritierter Professor für Romanische Philologie und Komparatistik an der Ruhr-Universität Bochum |