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Der dokumentarische Comic
Reportage und Biografie

Dietrich Grünewald (Hg.)
 
 
 
 
Comicforschung
 
Broschur, 392 Seiten mit teils farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-941030-27-5
 
€ 36,00
zzgl. Versandkosten (€1,65)
 
Vergriffen

Reportage und Biografie, in Textliteratur und Film vertraute und probate Genres der Dokumentation, finden sich – in den letzten Jahren deutlich zunehmend – auch im Comic. Ob fiktiv oder faktisch – zur Dokumentation wird die Bildgeschichte, wenn ihr Inhalt im Kern gesellschaftliche Wirklichkeit spiegelt. Ziel ist stets, in möglichst ergreifender, anschaulicher Weise nicht nur Informationen zu vermitteln, sondern Wirkung zu erzielen, den Betrachter »zu packen«. Ob
Reportage oder Biografie – diese Comics wollen dokumentieren und unterhalten, sie verbinden Fakteninformation mit Reflexion, beziehen Position. Im Verhältnis von authentisch und wahr geht es darum,
die unter der sichtbaren Oberfläche verborgene gesellschaftliche »Wahrheit« aufzudecken. Die Reportage wird so zum »Röntgenbild«, für zeitgeschichtlich spätere Leser zum historisch-subjektiven Dokument. Die Spezifik des Comics, seine Bilddominanz, seine Wort-Bild-Einheit, eröffnen dabei in besonderem Maße Möglichkeiten anschaulicher dokumentarischer Vermittlung. Dieser Sammelband
greift die Facetten dokumentarischer Comics, ihre unterschiedlichen Inhalte, Intentionen, Gestaltungs- und Erzählweisen auf und stellt sie zur Diskussion.

Mit Beiträgen von Juliane Blank, Ole Frahm, Michael Freund, Ute Friederich, Anna Gabai, Detlev Gohrbandt, Hannelore Greinecker-Morocutti, Dietrich Grünewald, Hans-Joachim Hahn, Thomas Hausmanninger, Andreas Heimann, Peter Herr, Christian Heuer, Heinz Hiebler, Daniela Kaufmann, Elisabeth Klar, Kalina Kupczynska, Pascal Lefèvre, Chantal Catherine Michel, Markus Oppolzer, Lisa Schöttler und Jennifer Willms.

Der Band versammelt Beiträge zur Tagung der Deutschen Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) in Passau aus dem Jahr 2011.

 
 
 

Inhaltsverzeichnis


 
 

Dietrich GRÜNEWALD
Zwischen Fakt und Fiktion
Dokumentarische Bildgeschichten


Thomas HAUSMANNINGER
Die Hochkultur-Spaltung
»Graphic Novels«aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive


Pascal LEFÈVRE
Die Modi dokumentarischer Comics

The Modes of Documentary Comics


Ole FRAHM
Der Authentizitäts-Fetisch
Hergés Biographie eines Hundes


Hans-Joachim HAHN
»Reality beats out surrealism every time!«
Realitätseffekte reconsidered: Comics als Reflexionen von Wirklichkeit


Jennifer WILLMS
Will Eisner – Der »Spirit« New Yorks


Juliane BLANK
»Aber wir dürfen uns vor dem Bösen nicht verstecken«
Die Vergegenwärtigung historischer Mordfälle in der »Serienmörder-Trilogie«von Peer Meter


Detlev GOHRBANDT
»Worte gehen ja immer daneben.«
Der erste Weltkrieg in einer Bild-Text-Erzählung: The Patriot’s Progress von Henry Williamson und William Kermode


Hannelore GREINECKER-MOROCUTTI
Wie ist die Darstellung des Warschauer Ghettos im Comic möglich?
Der Himmel zwischen den Mauern


Peter HERR
Gespenster im Comic und in der Holocaust(re)präsentation


Anna GABAI
Zwischen Ich und Wir: Erinnerungen an den libanesischen Bürgerkrieg in Comics


Andreas HEIMANN
Auf der Suche nach dem verlorenen Le Réel
Überlegungen zu Ari Folmans Waltz with Bashir

 

 

Chantal Catherine MICHEL
Bericht oder Propaganda?
Dokumentarische Comics über den Nahostkonflikt


Ute FRIEDERICH
Fragmentarische Strukturen: Wie Art Spiegelman und W.G. Sebald Zeugenschaft und Trauma erzählbar machen


Kalina KUPCZYNSKA
Unerzählbares erzählbar machen
Trauma-Narrative in der Graphic Novel


Markus OPPOLZER
It’s a Bird ...: Trauma-Arbeit im Superheldencomic


Michael FREUND
Von distanzierter Sozialsatire zur realistischen Berichterstattung – der Vietnam- und der Irakkrieg in Trudeaus Doonesbury-Strip


Daniela KAUFMANN
Tierische Tatsachen
Zur Verschränkung von Schicksal und Charakter im Tiercomic


Dietrich GRÜNEWALD
Das Rätsel des Künstlers
Künstlerbiografie als Comic


Christian HEUER
»Wie befriedigend es ist, auf einer weißen Fläche Spuren zu hinterlassen.«
Versuch über das lebensgeschichtliche Erzählen im Comic


Heinz HIEBLER
Wer rasiert den Barbier? – Paradoxien der (auto)biografischen Wissensvermittlung in der Graphic Novel Logicomix


Elisabeth KLAR
Die Darstellung des Körpers in Zeit und Raum in den autobiografischen Migrationserzählungen des Sammelbandes Paroles sans papiers


Lisa SCHÖTTLER
Autobiografie und Archivierung im Gegenwartscomic

 

 
 
 
Rezensionen
Herausgeber
 
  Rezensiert von Tim-Florian Goslar und Jochen Henrik Hartz in Closure Nr. 2.

Dietrich GRÜNEWALD ist Professor für Kunstdidaktik an der Universität Koblenz-Landau. Zahlreiche Publikationen zur Didaktik der Kunst, zu Comics, Karikaturen und Bildergeschichten.

 
 
 



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